Sparzinsen am Tiefststand oder doch nicht?
Dass wir uns in einer Tiefzinsphase befinden, hat sich schon genügend herumgesprochen. Dieser Tage verkündete die Bank Austria, dass sie auf neue Girokonten keine Zinsen mehr zahlt. Angenehmer Nebeneffekt dabei, für notorische Girokonto-Überzieher, ist, dass auch die Überziehungszinsen gesenkt wurden.
Bei der am Mittwoch stattgefundenen Sitzung des geldpolitischen Rats in Frankfurt wurde vereinbart, dass der Leitzins unverändert bei 0,05 Prozent bleibt. Das heißt, dass Banken, die ihr Geld bei der EZB deponieren, weiterhin 0,2 Prozent an Negativzinsen zu bezahlen haben. Damit will EZB-Präsident Mario Draghi weiterhin die Konjunktur und die Inflation anregen und einer drohenden Deflation entgegen wirken.
Die Teuerung im Euroraum ist weiterhin sehr niedrig und in Österreich wurde eine Inflation von 1 Prozent im April 2015 gemessen. Damit liegen wir im Vergleich mit anderen europäischen Ländern recht hoch, aber dennoch unter dem EZB-Ziel von knapp unter 2 Prozent.
Sparzinsen vs Realverzinsung
Die meisten Sparer und Sparerinnen erinnern sich noch an die guten alten Zeiten mit Sparbuchzinsen von über 4 Prozent und mehr. Kürzlich fand ich ein verloren geglaubtes Sparbuch. Ende 1997 betrugen hier, für eine Laufzeit von 84 Monaten, die Sparzinsen noch 5,25 Prozent auf die gesamte Dauer. Aktuell bekommt man bei der DenizBank für 60 Monate gerade einmal 1,95 Prozent. Absolut gesehen ist das natürlich weniger. Aber wie sieht es in Relation zur Inflation aus?
Die Inflation im Jahr 1997 in Österreich (Quelle: Link) war ebenfalls sehr niedrig und betrug durchschnittlich 1,31 Prozent. Das heißt ziehen wir von den erhaltenen 5,25 Prozent 25 Prozent KESt (Kapitalertragssteuer) ab und subtrahieren auch noch die Inflation von 1,31 Prozent bleibt eine Realverzinsung von 2,6275 Prozent. Ergo das gesparte Geld vermehrte sich.
Leider funktioniert das im aktuellen Zinsumfeld nicht so einfach. Es braucht schon zumindest 1,34 Prozent, um bei der jetzigen Inflation keinen Realverlust zu erleiden.
Wer zahlt aktuell die höchsten Sparzinsen?
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Falls Sie jedoch mit dem angebotenen Zinsen nichts anfangen können, dann empfiehlt es sich, einen kompetenten Vermögensberater oder fachkundigen Finanzberater über Alternativen zu befragen. Es gibt sicherlich auch für Ihre Ziele ein passendes Anlageprodukt, das bei überschaubarem Risiko mehr Ertrag abwirft.
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