Die ewigen Fehden

Die ewigen Fehden

In den letzten Tagen und Wochen wird wieder, über die Medien, der langjährige Krieg zwischen Konsumentenschützern und Finanzdienstleistern verschärft. Anspielungen und Pauschalurteile von der Verbraucherfront werden gekonnt mit Imagekampagnen der Finanzberater begegnet.

Auf der einen Seite

Die Versicherungsmakler, die eine neue PR Offensive mit Ende Oktober gestartet haben. Der ungebundene und für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis stehende Versicherungsprofi soll mediengerecht an die breite Bevölkerungsschicht herangetragen werden. Die Vorteile, einen unabhängigen Versicherungsspezialisten mit der Betreuung zu beauftragen, liegen eigentlich auf der Hand. Dennoch muss man diese Botschaften klarer kommunizieren und dieser Aufgabe gibt sich der Fachverband der Versicherungsmakler leidenschaftlich hin.

Die Vermögensberater wollen mit Standes- und Ausübungsregeln für die gewerbliche Vermögensberatung und Wertpapiervermittler punkten. Das dafür eingesetzte Ehrenschiedsgericht wurde soeben nominiert und wird durch fünf Personen vertreten. Aufgabe wird es sein, die strengen Ethik- und Kollegialitätsklauseln sowie die konkreten Berufsausübungsregeln in den Bereichen Finanzierung, Investment und Versicherung bei deren Mitgliedern zu kontrollieren und gegebenenfalls bei Missachtung zu rügen. Der Beitritt erfolgt freiwillig durch den Finanzdienstleister.

Auf der anderen Seite

Die Arbeiterkammer und der VKI (Verein für Konsumenteninformation) haben gemeinsam den „Bericht zur Lage der KonsumentInnen 2011/2012“ präsentiert. 30 Seiten des insgesamt 380 Seiten starken Berichts wird den Versicherungen gewidmet und nicht an harscher Kritik gespart. Es wird von massiver Interessenskollision, speziell im Provisionssystem, gesprochen. Der Einsatz der Beratungsprotokolle und fehlerhafte bzw. falsche Informationsweitergabe bei Beratungen wurden ebenfalls beanstandet.

So rühmlich einerseits die PR Massnahmen der Interessensverbände und der Bericht des VKI bzw. der AK sind, so stellt sich mir die Frage der Aussagekraft dieser beider Aktionen. Was ich damit sagen will. Probleme gibt es überall. Unseriöse Geschäftspraktiken genauso. Es gibt eben die guten Berater und die schwarzen Schafe, die man übrigens nie vermeiden wird können. Denn sie halten sich eben nicht an Regeln, Gesetze und Ethikgrundsätze. Ihnen ist auch egal, ob sie der Branche oder Kunden schaden, da sie nur auf den Eigennutz aus sind. Sie werden auch nicht durch neue Bestimmungen zu seriösen Beratern. Im Gegensatz dazu aber der redliche Finanzberater, der ständig über die zahlreichen Meldungen erfahren muss, dass er zu den am meisten geachteten Berufsgruppen zählt. Dass er Mitglied einer Zunft ist, denen nur Egoismus und Gier nachgesagt wird. Dieser anständige Finanzdienstleister sieht sich konfrontiert mit zahlreichen neuen Regelwerken, Gesetzen (die ständig präsent und drohend über jeder Handlung schwirren) und Ethikcodes, die in ihrer Vielfältigkeit und teilweise auch Widersprüchlichkeit gar nicht mehr nachvollzogen werden können. Überforderung und Selbstzweifel sind die Folge.

Deswegen gibt es hier jetzt das erste Bewertungsportal für Finanzberater. Den Pauschalurteilen über gesamte Branchen soll ein Ende gesetzt werden. Hier werden die Positiv-Beispiele der Finanzbranche aufgezeigt. Berater, deren Kunden zufrieden und begeistert mit den Dienstleistungen sind, können sich präsentieren und der Öffentlichkeit zeigen. Nur hier werden die schwarzen Schafe sofort entlarvt und haben keine Chance mehr, noch mehr Unheil über die Branche zu bringen.

Es gilt auch hier der Fakt. Der Konsument hat die Macht. Wenn alle Kunden eine Bewertung zu ihren Beratern abgeben, dann stellt sich sofort heraus, wer zu den Guten und wer zu den Beratern, die man meiden sollte, gehört.

Fazit: Der Markt könnte es von selbst regeln – auch ohne Berichte und PR Kampagnen! Hier ist die Plattform dafür.

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Über FinanzBuddy

Seit 2013 das Portal für unabhängige Bewertungen von Finanzberatern in Österreich.

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