Fahrradversicherung

Fahrradversicherung

Wozu eine Fahrradversicherung?

28.274 Fahrräder wurden laut Verkehrsclub Österreich voriges Jahr gestohlen. Und es werden immer mehr. Und diese Diebstähle geschehen nicht nur auf der Straße, sondern auch immer mehr durch organisierte Räuberbanden in Wohnhäusern. Der Diebstahl eines Fahrrades, Pedelec bzw. E-Bike (Elektro-Bike) im Wohnraum ist grundsätzlich bei einer Haushaltsversicherung versichert. Im Kellerabteil ist der Raub bereits bei vielen Versicherungen in Österreich an bestimmte Bedingungen geknüpft. Hier empfiehlt es sich den Versicherungsberater (Versicherungsmakler, Versicherungsagent, Versicherungsvertreter) darüber zu befragen, welche Deckung bzw. Bedingungen im Vertrag der Haushaltsversicherung vereinbart sind. Oft bestehen hier Unterschiede in der Höchstgrenze (Wert der Gegenstände, die im Kellerabteil gelagert werden) und in der Art, wie das Kellerabteil gesichert sein muss.

Fahrraddiebstahl, Vandalismus
Außerhalb der eigenen vier Wände ist jedoch das Fahrrad im Rahmen einer Haushaltsversicherung oder Eigenheimversicherung üblicherweise nicht versichert. Und daher macht eine eigene Fahrradversicherung bereits Sinn. Die Bilder von Fahrrädern, denen der Sattel oder einzelne Laufräder entwendet wurden, gehören bereits zum gewohnten Stadtbild. Auch bei den gesicherten Fahrrädern hängt oft noch das Sicherheitsschloss mit einem Bruchteil des Rades an der Verankerung fest. Der Rest vom geliebten Fahrrad ist aber weg. Und hier springt dann die Fahrradversicherung ein und deckt den Schaden bzw. Verlust der einzelnen Komponenten.

Zahlenmäßig wurden selbstverständlich in Wien, mit 9.431 Stück, die meisten Fahrräder gestohlen. Jedoch im Verhältnis zur Einwohnerzahl liegt Graz gefolgt von Innsbruck und Salzburg an der Spitze. Generell werden zwei Drittel der Diebstähle in den Landeshauptstädten begangen. Die Dunkelziffer wird noch höher ausfallen, da nicht alle entwendeten Fahrräder zur Anzeige gebracht werden. Die Aufklärungsquote liegt im österreichischen Durchschnitt nur bei 5,5 % und daher verzichtete ein Großteil der Bevölkerung auf eine zeitraubende Anzeige bei der Polizei. Jedoch in Vorarlberg, das auch das einzige Bundesland ist, wo die Anzahl der Diebstähle im Vergleich zum Jahr 2013 zurückgegangen ist, beträgt die Aufklärungsquote sogar 16,4 %. Davon kann Wien nur träumen, wo nur rund jeder 30te Fahrraddiebstahl aufgeklärt wird. Es liegt auch an der professionellen und schnellen Organisation der Diebsbanden, die speziell in Wien in Unwesen treiben. Innerhalb kürzester Zeit werden dutzende Fahrräder von mehreren Personen gestohlen, in einem Anhänger verstaut und sofort über die Grenzen nach Osteuropa gebracht. Der Polizei gelingt es daher nur bei Routinekontrollen vor den Grenzen ein paar Räder wieder zu sichern.

Beachten sie aber, trotz der niedrigen Wahrscheinlichkeit, dass der Dieb ihres Fahrrades gefunden wird, dass sie eine Diebstahlsanzeige bei der Polizei machen müssen, wenn sie eine Fahrradversicherung haben. Gilt natürlich auch im Rahmen einer Haushaltsversicherung und ist eine Obliegenheit, die unbedingt gemacht werden muss, um nicht den Versicherungsschutz zu verlieren.

Was deckt eine Versicherung für das Fahrrad noch ab?

Genauso ärgerlich, wie gestohlene Fahrräder, sind die demolierten Fahrräder, die entweder aus Frust, dass das Sicherheitsschloss doch nicht zu knacken war oder aus reinem Spaß an der Zerstörung leiden mussten. Vandalismus-Schäden sind ebenfalls bei der Fahrradversicherung gedeckt.

Sind sie schon einmal ein Pedelec oder E-Bike gefahren. Mitunter können diese mit Batterie betriebenen bzw. unterstützten Fahrräder ganz schön beschleunigen. Mit einer bis zu vierfachen Kraftunterstützung der eigenen Trittleistung wird eine Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h schnell erreicht. Ungeübte Fahrradfahrer können hier schon einmal überfordert sein und es kommt zu einem Sturz. Sturz- und Unfallschäden sind im Idealfall ebenfalls bei einer Fahrrad-Versicherung gedeckt. Aber auch der Mountainbike-Enthusiast der beim Downhill in den Geschwindigkeitsrausch gerät, wird bei einem Sturz froh sein, dass sein geliebtes MTB versichert ist. Ungeachtet der eigenen Verletzungen, die man mit einer Unfallversicherung hoffentlich abgesichert hat.

Genauso etwaige Bedienungsfehler, die durch zum Beispiel hastiges Schalten unter Belastung an der Schaltung oder dem Zahnradkranz entstehen können. Gerissene Ketten oder unwuchtige Scheibenbremsen verderben ebenfalls den Fahrspaß und machen den ersten Ausritt am Drahtesel im Frühling zur Qual.

Eine gute Fahrradversicherung verspricht auch die Deckung von Schäden, die durch Verschleiß entstehen. Ausgenommen davon sind die Bremsen und Reifen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine verdreckte Fahrradkette, die durch ein Gemisch von Kettenöl und Sand entsteht, im Laufe der Zeit den Zahnrädern am Hinterrad ganz schön zusetzen kann. Genauso ist die Last, die auf das Kugellager im Getriebe einwirkt nicht zu unterschätzen.

Wie einfach kommt man zu einem Komplettschutz für das Fahrrad?

Der Abschluss einer Fahrradversicherung für das neu gekaufte Rennrad, Mountainbike, Pedelec, E-Bike, Trekking-Bike oder City-Bike ist sehr einfach. Spezialisierte Anbieter, wie z.B. Schutzklick, bieten den Komplettschutz als Jahresvertrag an. Die Versicherungsprämie orientiert sich am Kaufpreis des Fahrrades und ist gleich zu Beginn der Laufzeit zu begleichen. Danach läuft der Vertrag ein Jahr und endet automatisch und bedarf keiner Kündigung. Es gibt keinen Selbstbehalt und Reparaturkosten können direkt mit der Reparaturstätte verrechnet werden.

Fazit: Je nach Sicherheitsbedürfnis bzw. Nutzung kann eine Versicherung für das Fahrrad, Pedelec, E-Bike, Mountainbike oder Rennrad durchaus Sinn machen. Vor allem, wenn im Rahmen der Haushaltsversicherung keine Deckung gegen Einbruch und Diebstahl besteht oder der Wert des Fahrrades die Deckungssumme übersteigt.

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