Projekt Bank für Gemeinwohl

Projekt Bank für Gemeinwohl

Während sich die EU-Finanzminister nach Jahren der Beratung endlich auf Schließungsregeln im Falle einer Bankenpleite einigen konnten, geht es in Österreich munter weiter bei der Gründung der Bank für Gemeinwohl. Der Unterschied beim Versuch zukünftig Vorfälle, die in den Jahren 2008, 2009 zur größten Finanzkrise seit 1929 führten, zu vermeiden, liegt darin, dass die zukünftige Bank für Gemeinwohl erst gar nicht tätig wird in den Bereichen des Investmentbankings. Man will sich wieder auf die Kernkompetenzen besinnen und für das Volk und nicht für das Geld tätig werden. Wer das Vorhaben unterstützen möchte, ist gerne dazu eingeladen.

Einen wundervollen Artikel dazu, habe ich im Newsletter, den ich nur wärmstens empfehlen kann, der Zertifikateprofis gelesen:

Wir gründen eine neue Bank

Engagierte Menschen aus ganz Österreich bauen eine alternative Bank auf!

Der Schritt von der Vision zur Umsetzung wurde gerade unternommen.

Wir leben in einer verrückten Zeit. Institutionen, welche gegründet wurden, um der Gesellschaft zu helfen, sich zu entwickeln, haben ihren Sinn verloren und sind zu einem bestimmenden Faktor geworden. So ist es auch mit den Banken bzw. dem Geld. Ein Hilfsmittel wurde zu einem bestimmenden Wirtschaftsfaktor. Das Geld schafft an. Ein Widerspruch, den es aufzulösen gilt. Da ist die Bank für Gemeinwohl ein Ansatz dazu.Robert Rogner

Warum die „Bank für Gemeinwohl“?

Mit der Schaffung einer gemeinwohlorientierten Genossenschaftsbank wollen wir soziale, ökonomisch und ökologisch nachhaltige Entwicklung für diese und zukünftige Generationen ermöglichen. In Zeiten einer umfassenden Finanzkrise, deren Kosten und Auswirkungen von der Allgemeinheit getragen werden müssen, wollen wir Alternativen aufbauen. In unserer neuen Bank werden nicht Gewinnmaximierung und riskante Spekulationsgeschäfte, sondern transparente vertrauen-schaffende Kundenbeziehungen im Vordergrund stehen. Die Bank wird den Menschen dienen und Produkte und Dienstleistungen anbieten, welche den Bedürfnissen ihrer Kundinnen und Kunden entsprechen. Sicherheit bietet sie durch Regionalität und die Konzentration auf das Kerngeschäft: Kreditvergabe, Spareinlagen und Zahlungs-verkehr (Girokonten).

Ende Juli 2013 haben wir uns, wie mehrmals angekündigt, einen neuen Namen gegeben. Wir gründen die „Bank für Gemeinwohl“. Der Prozess der Namensfindung war ein Prüfstein für das projektinterne Demokratieverständnis (über 70 Projektaktive waren involviert) und wurde demnach mehrmals für abgeschlossen erklärt und dann doch wieder geöffnet. Warum es einen neuen Namen brauchte, ist im Newsletter Nr. 14 nachzulesen. Der Gründungsverein heißt weiterhin „Verein zur Förderung und Gründung einer demokratischen Bank“, die liebgewonnene Abkürzung „demba“ wird uns somit noch eine Weile begleiten.

Weitere aktuelle Themengebiete sind Gemeinwohlprüfung und Produktentwicklung. Hier steht noch detaillierte Planung an, wofür wir eben ein Team aus Bankspezialist/-innen zusammenstellen. Viele Fragen haben hier allerdings auch Richtungsentscheidungs-Charakter, was die Rückkopplung mit unserer Vision bedingt. Dadurch sind wiederum alle im Projekt Aktiven gefordert. Kurz vor Abschluss stehen die Arbeiten rund um die Satzung. Diese mussten wir an das Wunschbild unseres rechtlichen Zielkonstrukts anpassen: Kapitalgesellschaft in 100%igem Eigentum unserer zukünftigen Genossenschaft.

Immer größere Teile unserer Gesellschaft vergessen, dass materieller Wohlstand nur durch produktive Investitionen in die Realwirtschaft erreicht werden kann. Das zu unterstützen wäre die eigentliche Aufgabe des Bankensystems. Das heutige Finanzwirtschaftssystem aber unterstützt in immer höherem Maße nur die Umverteilung von Gütern und immer weniger die Schaffung von Realgütern. Die Bank für Gemeinwohl ist ein erster richtiger Schritt, diesen Trend umzukehren.Erhard Glötzl

Die neue Bank wird sich als erste alternative Bank Österreichs darauf konzentrieren, nur mehr grundlegende Finanzdienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Damit haben GenossenschafterInnen und KundInnen in Österreich erstmals die Möglichkeit, sich bewusst gegen den Abfluss von Finanzmitteln zu riskanten Spekulationsprojekten im Ausland zu entscheiden und einen Schritt hin zu regionalem, transparentem Wirtschaften zu unternehmen.

Man arbeitet zur Zeit noch an der genauen Ausgestaltung der Bankprodukte und den Details der Umsetzung. Sie sind herzlich eingeladen, auf der Website regelmäßig Informationen nachzulesen oder den Newsletter zu abonnieren, um sich über den aktuellen Fortschritt auf dem Laufenden zu halten! Für einen vertiefenden Einblick in die zukünftige Bank lesen Sie auch den Letztstand des Strategie-Dokuments!

Wir gründen eine neue Bank  – Wir streben an, Konten für den Zahlungsverkehr, Bankomatkarten, Kreditkarten und Online Banking anzubieten – schon von Beginn an! Ein Wechsel zur Bank für Gemeinwohl soll einfach und schnell vonstatten gehen.

Ich möchte, dass Geld zu einem dienenden Werkzeug für ein gutes Leben, für das Gemeinwohl wird.Christian Felber

Finanzierungen – Bei der Kreditvergabe bevorzugen wir gemäß unserer Vision Projekte, die sozial und ökologisch nachhaltig sind. Neben einer standardkonformen Bonitätsprüfung findet auch eine Gemeinwohlprüfung statt, anhand derer der Zinssatz variiert wird: Je nachhaltiger das Projekt, desto günstiger die Finanzierung.

Als Alternative zur konventionellen Bankkreditfinanzierung überlegen wir die Gründung einer Kreditplattform, bei welcher der Einsatz von Investitionen noch ein Stück transparenter wird: Hier werden Projekte vorgestellt, die InteressentInnen direkt mit einer Finanzierung unterstützen können. In dieser Variante stünde die Bank zwischen KreditgeberIn und Projekt nur mehr als Informantin und Vermittlerin.

Spareinlagen – SparerInnen bieten wir die Möglichkeit, ihr Geld nachhaltig und sinnvoll bei der Bank für Gemeinwohl anzulegen. Zinsen werden bei uns eine differenzierte Rolle spielen, es gibt demnach zwei Möglichkeiten: Wir nehmen Einlagen ohne Verzinsung entgegen und bieten damit sehr günstige Kredite an. Mit diesen Krediten werden besonders förderungswürdige Projekte finanziert.

Als SparerIn müssen Sie jedoch nicht auf Zinsen verzichten: Wenn Sie diese Variante bevorzugen, erhalten Sie die Zinsen dadurch, dass Ihre Einlage einen höher verzinsten Kredit speist. Solche Kredite werden tendenziell an Projekte vergeben, denen kein besonderer Gemeinwohlgedanke zugrunde liegt.

Mit der Wahl nach Ihren persönlichen Möglichkeiten fördern Sie gemeinsam mit uns den Zweck der Bank: die Bevorzugung von Projekten mit Gemeinwohlcharakter durch günstige Kredite.

Gelebte Transparenz – Bei uns KundIn zu sein bedeutet nicht, sein Geld einfach abzugeben. Was mit Ihrem Geld passiert, ist für uns von höchster Bedeutung, denn  Transparenz ist unser oberstes Gebot . Die Bank wird über verschiedene Kommunikationskanäle höchstmögliche Transparenz zur Geschäftsgebahrung bieten!

Filialen und Service – Zum Wohl unserer KundInnen werden wir uns beständig bemühen, unsere Servicequalität den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen. Doch als Bank werden wir am Anfang sehr klein sein und das von den GenossenschafterInnen eingebrachten Kapital sinn- und maßvoll einsetzen und dementsprechend auch sinn- und maßvoll wachsen. Innerhalb von fünf Jahren ist geplant, neben der Zentrale in Wien zwei Filialen und fünf halbtags besetzte Informationsbüros in den Regionen zu eröffnen. Via Telefon und E-Mail sind wir jedoch jederzeit für Sie erreichbar und Ihren Zahlungsverkehr haben Sie wie gewohnt von zuhause aus via Online Banking im Blick.

Wie geht’s weiter? – Die nächsten Schritte im Aufbau unserer Bank entscheiden noch einige Details der konkreten Einlage-, Finanzierungs- und Zahlungsverkehrslösungen. Für einen Überblick über die anstehenden Schritte besuchen Sie bitte die Seite Der Weg zur Bank.

Fazit: Ich wünsche dem Projekt und der zukünftigen Bank für Gemeinwohl viel Glück und Erfolg. Den Mitarbeitern fröhliche Weihnachten und viel Kraft für die Umsetzung.

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